notime Blog

Neuigkeiten der notime AG

notime mit zweitem Platz an Eco Performance Award 2019

Anfangs Juni wurden im Rahmen der «transport logistic» in München, der weltweit führenden Messe für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management, die diesjährigen Gewinner des Eco Performance Awards geehrt. Nach drei erfolgreichen Bewerbungsrunden durfte sich notime im Finale in der Kategorie «Startups» über einen hervorragenden zweiten Platz freuen. Von nun an darf notime das Gütesiegel «Eco Performance Award Finalist» tragen.

Die Bevölkerungszahlen in den Ballungsräumen steigen. Das Raumangebot und die zur Verfügung stehende Infrastruktur bleiben dabei aber oft dieselbe. Dies mündet gerade zu Stosszeiten in urbanen Gebieten in einem höheren Verkehrsaufkommen. Dieser Situation stehen eine wachsende Paketmenge und der Wunsch nach einer immer flexibleren und schnelleren Zustellung gegenüber. notime hat mit ihrem City-Logistik-Ansatz eine Lösung geschaffen, bei der sowohl ökonomische als auf ökologische Aspekte gleichsam zum Tragen kommen und die Expertenjury des Eco Performance Awards zu überzeugen wusste: Um der E-Commerce Paketflut Herr zu werden und den innerstädtischen Verkehr zu entlasten, hat notime einen neuen Ansatz geschaffen, der die Anzahl der Zustellfahrten und Streckenkilometer minimiert und dabei trotzdem auf die Wünsche von Kunden, Kommunen und Online-Händlern reagieren kann. Die Pakete werden vom Online-Händler mit Personenzügen der Schweizer Bundesbahnen direkt in die 8 grössten Städte der Schweiz transportiert, wo sie von Kurieren mit Cargobikes für die Feinverteilung ("Letzte-Meile") übernommen werden. Herzstück der City-Logistik bildet dabei eine von notime eigenentwickelte, crowd-basierte IT-Plattform, welche alle Prozesse - von der Paketabholung im Lager oder der Geschäftsstelle der Kunden, Tourenplanung, bis hin zur Lieferung nach Hause - bündelt und somit eine kostengünstige Sameday-Lieferung ermöglicht. Diese ist durch den Einsatz von E-Mobilität nahezu CO2-frei. Weiterhin sind in unseren Liefer- und IT-Prozessen neuste Ansätze der urbanen Feinverteilung integriert; z.B. helfen Microhubs, miniaturisierte Umschlagplätze in den Innenstädten, Transportwege weiter zu verkürzen und Touren einzusparen.

Knapp geschlagen wurde notime von dem Startup RYTLE GmbH aus Bremen, die mit ihrer Logistiklösung für eine standardisierte Kommissionierung von Lastenfahrrädern überzeugten. 

Über den Eco Performance Award

Der Eco Performance Award ist Europas führende Auszeichnung für Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche und ehrt Unternehmungen, die mit innovativen Massnahmen als auch soliden, anwendungstauglichen Gesamtkonzepten ökonomische, ökologische und soziale Faktoren miteinander in Einklang bringen. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg und dem Einsatz für den Umweltschutz wird also auch das soziale Engagement für Mitarbeiter und Gesellschaft honoriert. Die teilnehmenden Unternehmen in den drei Kategorien «Grossunternehmen», «mittelständische Unternehmen» und «Startups» werden von einer 9-köpfigen Expertenjury geprüft, die sich aus renommierten Mitgliedern der Wirtschaft und Wissenschaft zusammensetzt und unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolfang Stölzle, Lehrstuhlinhaber für Logistikmanagement an der Universität St. Gallen steht. 


Hier geht es zum offiziellen Blogbeitrag.
Hier ist ein Bericht zum Award zu finden von Transport Online.

Discountlens führt Same Day Delivery mit notime ein

Der Online-Shop discountlens ist bekannt dafür, dem Geschehen im Markt stets eine Nasenlänge voraus zu sein und  den sich ständig und rasant verändernden Kundenbedürfnissen gekonnt auf den Zahn zu fühlen. So stand der Online-Shop kürzlich in den Schlagzeilen, als er zusammen mit der Schweizerischen Post Roboterlieferungen testete (hier zum Bericht von Nau). 

Neue Lieferoptionen mit notime bringen discountlens-Kunden maximale Flexibilität

Ein weiterer Meilenstein im Bereich der Logistik legt discountlens nun durch die Einführung der Same Day Delivery in Zusammenarbeit mit notime: discountlens-Kunden in Zürich, Winterthur und St. Gallen haben ab sofort die Möglichkeit, sich ihre bis 14 Uhr bestellten Produkte noch am selben Tag zu sich nach Hause oder an den Bahnhof zu einer notime-Abholstelle liefern zu lassen. Kurz vor Eintreffen der Lieferung oder sobald das Produkt zur Abholung am Bahnhof bereit liegt, erhalten die Kunden eine Benachrichtigung über notime FollowMe.
Die Heimlieferungen werden mit umweltfreundlichen e-Cargobikes durchgeführt. Kurz vor Ankunft des notime-Fahrers können die Online-Käufer bereits über FollowMe mitverfolgen, wie sich der Fahrer der Zieladresse nähert. Sollten sich die Pläne der Kunden doch noch ändern, so kann über notime FollowMe ganz einfach der Lieferort und/oder die Lieferzeit angepasst werden - was der discountlens-Kundschaft maximale Flexibilität einräumt.

Hier geht's zum Blogbeitrag von discountlens: Same Day Delivery bei discountlens

Wir freuen uns riesig auf die Zusammenarbeit!

«Ich rate den Schweizer Händlern, sich über Leistungen zu differenzieren»



Patrick Kessler führt seit 2008 den Verband des Schweizerischen Versandhandels VSV. Im November letzten Jahres bereicherte er unseren ersten notime Event «Future Trends in Logistics» mit einer spannenden Keynote, in der er gewagte Hypothesen über die Zukunft der Logistik des Versandhandels präsentierte und Insights in seinen breiten Erfahrungsschatz bot. Zu Beginn des neuen Jahres haben wir uns nochmals mit ihm über einige heisse Themen in der E-Commerce-Branche unterhalten - das möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:
 
notime: Was wird Deiner Meinung nach DAS grosse Thema 2018 in der E-Commerce-Branche sein?
 
Patrick Kessler: Der Kampf um Marktanteile und Wachstum wird m.E. über allem stehen. E-Commerce wächst kontinuierlich und nur wer pro Jahr 10 % zulegt, kann von sich behaupten, Marktanteile zu gewinnen. Dann warten wir in der Schweiz gespannt auf die grosse Same Day Zündung eines Marktteilnehmers.
 
notime: Im November wurde bekannt, dass Amazon ein Kooperationsabkommen mit der Post abgeschlossen hat und künftig die Verzollung für den Online-Versandhändler übernehmen soll. Der mögliche Schweizer Markteintritt von Amazon wird dadurch sehr konkret: Eine Verzollung durch die Post, die maximal bis zu drei Stunden dauert, würde Amazon einen 24-Stunden-Lieferdienst ermöglichen und Schweizer Kunden könnten auf das gesamte Angebot von amazon.de zugreifen und innerhalb von einem Tag erhalten. Was bedeutet dies für den Schweizer Online-Händler und wie kann ich mich als Schweizer Online-Shop davon abheben?
 
Patrick Kessler: Zuerst muss ich etwas relativieren: Was hier als grosse Amazon-Errungenschaft herumgereicht wird, existiert de facto schon seit über 10 Jahren. Es ist mit der elektronischen Verzollung als zugelassener Empfänger schon seit Jahren möglich «unterwegs» zu verzollen. Zalando tut dies, die Otto-Gruppe macht es und andere grössere internationale Händler tun es auch schon lange. Meines Erachtens ist das ein «no brainer» und irgend ein Journalist wollte daraus einen «Skandal» schreiben. Unbestritten ist: Eine 24-Stunden-Lieferung von Amazon in die Schweiz hinein dürfte nicht bloss eine Absichtserklärung bleiben. Ich gehe davon aus, dass dies vorerst aber nur für Amazon eigene Ware gilt, die Marktplatzhändler profitieren davon nur wenn sie die Logistikservices von Amazon benutzen.

Was kann nun der Schweizer Online-Händler tun? Zuerst würde ich vom Preiskrieg abraten, das dürfte eine schwierige Schlacht werden. Ich rate den Schweizer Händlern sich über Leistungen zu differenzieren: noch schneller liefern als Amazon (z.B. Same Day), Retourenrückgaberecht in der Schweiz anbieten (noch ist nicht bekannt wie Amazon hier agiert), Zusatzleistungen in Form von Services anbieten, lokal präsent sein und halt auch mit seiner bestehenden Kundenbasis geschickt und zuvorkommend zu arbeiten. Der Kunde ist noch nicht so illoyal wie alle meinen, es gibt da schon noch Raum, wenn man erstklassige Kundenbehandlung in den Mittelpunkt stellt.
 
notime: Derweil laufen in diversen Ländern politische Vorstösse gegen Amazon und/oder chinesische Online-Riesen. Denkst Du, dass diese Vorstösse eine grosse Chance auf Erfolg haben? Kann Amazon wirklich gestoppt / in die Schranken gewiesen werden?
 
Patrick Kessler: Es geht nicht darum Amazon oder Alibaba zu stoppen, das scheint mir in der Tat nicht möglich und auch nicht das Ziel der politischen Übungen, an denen wir nicht ganz unbeteiligt sind. Es geht mit diesen Initiativen einzig und alleine darum, dass sich diese Unternehmen an die gleichen Regeln zu halten haben wie ein Schweizer Händler: MWST abzuliefern, Zoll zu bezahlen, Deklarations- und Dokumentationspflichten einzuhalten. Wir fordern gleich lange Spiesse, nicht mehr und nicht weniger. Aktuell agieren die Amazon, Alibabas und Wish dieser Welt unter Ausnutzung von Gesetzeslücken aus dem alten Jahrtausend. Diese Lücken sollten wir entweder schliessen indem wir diesen Unternehmen die gleichen Regeln auferlegen wie den Schweizer Unternehmen oder aber wir erlauben den Schweizer Unternehmen die gleichen Schlupflöcher auch...
 
notime: Wie siehst Du die zukünftige Entwicklung des Warehousing-Themas (z.B. Zentrallager vs. Local Delivery Networks)?
 
Patrick Kessler: Ich bin ein Verfechter der Local Delivery Networks für A-Artikel / Bestselling Items. Wir können davon ausgehen, dass sich die Versandmenge in den nächsten 5 – 10 Jahren verdoppeln bis verdreifachen wird. Diese grossen Mengen erlauben, ja verlangen gar nach neuen Lieferkonzepten. Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir höhere Liefergeschwindigkeiten nur mit dezentralen Konzepten erreichen können. Dezentrale Konzepte bedeuten nun nicht, dass jeder Händler sich in jede Ecke der Schweiz ein Lager stellen muss. Es bedeutet viel mehr, dass er sich über intelligente Netzwerke (z.B. mit stationären Händlern) oder aber mit vorausschauender Disposition mit seiner Ware in der Nähe der nächsten potentiellen Kunden bewegt. Zentrallager wird es immer geben – zum einen für die Versorgung der lokalen Hubs aber auch um B- und C-Artikel/Low Seller zu lagern.
 
notime: In Zeiten der Negativzinsen sind CAPEX-Kosten kein wirkliches Thema, falls sich dies ändert, könnte zum Beispiel das Inventory-Sharing eine interessante Option für Händler werden. Wie siehst Du dieses Potential generell/in der Schweiz?
 
Patrick Kessler: Ich sehe da ein relativ grosses Potential, allerdings scheint mir der Druck auf gewisse Geschäftsmodelle noch zu klein zu sein. Es wäre mal interessant zu wissen, wie viele Unternehmen dazu heute schon bereit wären – und dann sollte man in 5 Jahren nochmals die gleiche Frage stellen. Ich erwarte, dass hier neue Modelle entstehen, nicht zuletzt auch Dank der Digitalisierung und dem «Omni-Channel-Trend».
 
notime: Der Migros-Konzern gab zu Beginn dieses Jahres bekannt, dass das Filialgeschäft der Tochterfirma Ex Libris aufgrund der zunehmenden Umsatzverlagerung vom Offline- ins Online-Geschäft restrukturiert werden muss und im Zuge dessen 43 der bestehenden 57 Filialen geschlossen werden. Denkst Du, dass sich dieser Trend im Schweizer E-Commerce dieses Jahr noch verschärfen wird? Wie kann der Schweizer Handel diesen Trend allenfalls «abfedern»?
 
Patrick Kessler: Zuerst: Ex Libris hatte nicht nur die Entwicklung des Online-Handels zu stemmen, man wurde gleichzeitig auch noch mit der Digitalisierung des physischen Produktes konfrontiert. Soweit sind wir bei Textilien, Lebensmitteln und Möbeln noch nicht (aber auch dort ist es unter einem längeren Zeithorizont nicht auszuschliessen). Insofern ist es ein kleines Wunder wie Ex Libris heute dasteht. Es ist natürlich einfach zu sagen, man hätte schon früher reagieren müssen oder noch stärker auf Online setzen sollen. Die Realität ist aber ein andere: Die Entwicklung muss von einem Unternehmen begleitet werden, man kann nicht einfach alle Läden schliessen nur weil etwas anderes ein Megatrend ist. Meines Erachtens können viele stationäre Händler sehr viel von der Entwicklung bei Ex Libris etwas lernen – es wird fast jede Ladenkette in der einen oder anderen Form treffen. Ich finde Ex Libris hat den Shift sehr gut hinbekommen, es gibt im Markt genügend andere Beispiele von ursprünglichen Buch-Versandhändlern, welche nicht mehr da sind….
 
notime: Wie gross ist in der Schweiz Deiner Meinung nach das Potential/die Wahrscheinlichkeit, dass Online-Händler künftig nicht mehr darum herumkommen, eine Same-Day-Lieferoption in ihren Shops anzubieten? Und welche Auswirkungen hätte das auf die Lieferkette?
 
Patrick Kessler: Diese Frage kann ich nur mit einer Feststellung beantworten: Sobald der erste Händler sich Same Day sozusagen als Standard auf die Fahne schreibt, wird der Druck für fast alle Konkurrenten extrem gross werden und diese nachziehen müssen. Denn die Frage ist für mich nicht «braucht es der Kunde?» sondern «wer gewöhnt den Kunden zuerst an allerhöchste Liefergeschwindigkeit?». Ich glaube, es wird entweder aus dem Lebensmittel- oder aus dem Textilbereich heraus einen echten Push geben. Die grossen Schweizer Heimelektronik-Anbieter sind heute schon dazu in der Lage, es ist also auch möglich, dass dort nochmals etwas mehr Druck für Same-Day erzeugt wird. Und wenn diese Sortimentsbereiche es tun, dann ist das Potential sehr, sehr gross! Aber es braucht einen Rule-Breaker der den Standard für alle anderen neu setzt!


Patrick Kessler im November am notime Event «Future Trends in Logistics».

notime am 8. Schweizer Kongress Elektromobilität 2018


Wer letzten November bei unseren notime Event «Future Trends in Logistics» im Publikum sass, weiss, dass die Elektromobilität bei notime ein sehr zentrales Thema darstellt und zukünftig noch an Wichtigkeit gewinnen wird: «Mit unseren e-Lastenbikes und der Partnerschaft mit der SBB sind wir im Bereich der Elektromobilität schon sehr stark aufgestellt. Unser längerfristiges Ziel ist es aber, eine komplett CO2-freie, auf E-Mobilität basierende Lieferkette anbieten zu können», so Dr. Berko Sierau, Head of Research bei der notime AG. Entsprechend liess er sich diese Gelegenheit nicht nehmen und mischte sich vergangenen Mittwoch im Eventforum Bern unter die Leute. 

Der Schweizer Kongress Elektromobilität dient der E-Mobilitätsbranche als Plattform des Erfahrungsaustausches und als Diskussionsforum zur E-Mobilitätszukunft der Schweiz. Auf dem Programm standen spannende Impulsreferate und Keynotes (die Vorträge sind hier einsehbar) und Talkrunden mit Persönlichkeiten aus der Politik, Forschung und Privatwirtschaft. Ein Highlight aus Sicht von Berko: Die Podiumsdiskussion zur Elektromobilität in den Niederlanden, die nach Norwegen eine Vorreiterrolle im Bereich der E-Mobilität übernehmen. Das Land hat letzten Herbst beschlossen, ab 2030 keine neuen Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr zuzulassen und läutete damit den kompletten Umstieg auf die Elektromobilität ein. 

Weitere Informationen zum Schweizer Kongress Elektromobilität sind auf der Webseite von Swiss eMobility zu finden.